Fachinformationen
zum Begriff "KEG"
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KEG-Fass,
Fitting und Zapfkopf
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Aus
ökonomischen und hygienischen Gründen wurden
in den 1960er Jahren von den Brauereien nach
Lösungen gesucht, um Bier professionell
abfüllen und leicht handeln zu können. Ein 1964 in England eingeführtes
System setzte sich dann erfolgreich durch. Das Wort "keg"
bezeichnet im englischen Sprachgebrauch
ein "kleines Fass": Binnen
weniger Jahre entwickelte sich diese
Wortbezeichnung zum Synonym für das im Gastronomie-Bereich
verbreitete "KEG"-Fass.
Dieses
KEG-Fass ist ein zylindrischer Mehrweg-Edelstahlbehälter
mit verschiedenen handelsüblichen Inhaltsgrößen,
in der Regel 30 oder 50 Liter. Das Fass
ist optimal auf die Anforderungen der Brauerei-Industrie
abgestimmt: Es ermöglicht eine einfache Reinigung,
maschinelle Neubefüllung und eine keimfreie Lagermöglichkeit
des frischen Bieres. Moderne Fässer sind
mit Gummi ummantelt, um den Behälter beim Transport
zu schützen und um das beim Gastronomen
herunter gekühlte Fass zusätzlich zu isolieren.
An
der KEG-Fass-Oberseite ist eine Ventilvorrichtung
vorhanden, das Fitting: An diesem
Fass-Ausgang wird ein passender Zapfkopf angebracht,
über den dann der Inhalt des Fasses durch Schläuche
zur Schankanlage abfliessen kann. Gleichzeit ermöglicht
der Zapfkopf dabei die Zuführung eines Treibgases
(verwendet werden Kohlendioxid = CO2
oder eine Mischgas-Kombination aus Stickstoff
und Kohlendioxid = N2/CO2),
um das Bier aus dem Fass hinaus zu drücken.
Ein korrekt angebrachter Zapfkopf schließt
die Anlage dicht ab.
Beim Zapfen
an der Theke wird durch das Treibgas der
notwendige
Überdruck erzeugt, der das Bier durch die
Schankanlage und den Zapfhahn ins Glas drückt.
Wird
der Zapfkopf vom Fass abgenommen, schließt sofort
ein Ventil im Fitting, um weiteren Bieraustritt
zu verhindern.
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Unterschiedliche
Fittinge benötigen jeweils passende
Zapfköpfe
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Während die KEG-Fässer halbwegs genormt
sind, haben sich bei den Fitting-Ventilen
und den dazu passenden Zapf-Köpfen verschiedene
Typen durchgesetzt. Allein in Deutschland
sind vier unterschiedliche Systeme verbreitet,
ergänzend kommen noch einige ausländische Varianten
hinzu.
Ein Fitting benötigt immer einen genau
passenden Zapfkopf. Wer nicht unterschiedliche
Zapfköpfe bereithält, kann nur die Bierfässer
anschliessen, die den vorhandenen Zapfköpfen
entsprechen. Zur Orientierung, welches Fitting-System
eine Brauerei bei ihren Fässern einsetzt,
verwendet die Gastrobranche eine Nachschlagverzeichnis,
die "KEG-Liste".
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In
Deutschland verbreitete Zapfköpfe
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Schiebe-Varianten:
Flach und Kombi Beide
Systeme sehen sich sehr ähnlich
und werden gelegentlich verwechselt.
Die Zapfköpfe werden von der
Seite her auf das Fass-Fitting
geschoben.
Sie unterscheiden sich in der
Art des Mittelstößels, der das
Fassventil nach der Anbringung
öffnet.
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Flach Der
Flachzapfkopf umschließt das
Fitting des Fasses glockenartig.
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Kombi Der
Kombizapfkopf verfügt über ein
kleines Stechrohr, dass von
einem Lochkranz umgeben ist.
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Schraub-Varianten:
Korb und Korbdraft: Deutlich
kleiner als die beiden Schiebevarianten
fallen die beiden in Deutschland
verbreiteten Schraubsysteme
aus (der Größenunterschied kann
in der Abbildung mit allen vier
Systemen gut beurteilt werden):
Auch die Schraub-Varianten werden untereinander
aufgrund ihrer Ähnlichkeit
sehr leicht verwechselt.
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Korb Der
Korbzapfkopf ist an den beiden
seitlichen V-Ausschnitten am
Stößel zu erkennen.
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Draft Der
vergleichsweise selten verwendete Korbzapfkopf-Draft
hat einen
kürzeren Mittelstößel als der
oben abgebildete Korbzapfkopf.
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Ausländische
Varianten:
TAP black und TAP green Einige
in Deutschland verbreiteten
ausländischen Biermarken benötigen deren
hausseigene Brauerei-Syteme:
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TAP black ist
die Zapfanschluss-Bezeichnung,
die bei der englischen Biermarke
Guiness eingesetzt wird.
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